Harbinger Down
Rund 30 Minuten lässt sich der Film Harbinger Down (USA 2015) Zeit, die Charaktere einzuführen, die Story zu skizzieren, den Ort des Geschehens – einen Krabben-Kutter – zu schildern. Optisch ist das nichts Spektakuläres, sondern ruhig, gelassen, einfach, aber klar erzählt, und lässt einem die Hoffnung, die restlichen 50 Minuten, die der Film noch dauern wird, nicht mit einschlägiger Alien-Horror-Splatter-Schleim-und-Blut=Action zugemüllt zu werden. Diese Hoffnung stirbt sozusagen schlagartig in der 37. Minute, als das erste Besatzungsmitglied von dem unbekannten (Alien-)Organismus, den man zu Forschungszwecken geborgen hat, übernommen und in einer hektischen Splatter-POV-Sequenz zum Platzen gebracht wird. Diese Szene wirkt optisch nicht ganz überzeugend – aber das war auch die entsprechende Sequenz in Alien (1979), ewiges Vorbild für Derartiges, nur bedingt. Schon 5 Minuten später folgt die nächste Splatter-Sequenz. Und mehr hat der Film letztlich nicht zu bieten: Splatter, unterbrochen von mehr oder weniger überzeugenden Dialogen oder Action-Sequenzen, die nur immer zum nächsten Horror-Effekt überleiten. Auch die Story, für die sich eh niemand so richtig interessiert (einschließlich Alec Gillis, Drehbuchautor und Regisseur), dient einzig diesem Zweck.
Fazit: Es gibt, wie in Alien, nur eine Überlebende – aber das reißt Harastos am Ende auch nicht grade aus dem Sitz …
Die fünfte Welle
Bei Alieninvasionsundoderübernahmefilmen auf Originalität zu hoffen, bedeutet in der Regel, enttäuscht zu werden. Aber der Film Die fünfte Welle (The 5th Wave, USA 2015) hat Momente, die die Hoffnung zumindest nie ganz sterben lassen. Es gibt aber auch immer wieder Momente, wo der Film in Teenie- und Aliens-Klischees watet, dass in einem der Ärger hochsteigt und man sich fragt, ob man sich das Ganze bis zum Ende antun sollte. Das Ende des Films selbst hebt sich dann wieder wohltuend vom Genreüblichen ab, denn es zeigt keine siegreiche Menschheit, sondern nur eine, die sich noch nicht aufgegeben hat: „Es ist unsere Hoffnung, die uns zu Menschen macht“, lautet der letzte Satz des Films. Diese Schlusssequenz ist durchaus beeindruckend, auch wenn sie ein bisschen zu sehr auf eine Fortsetzung ausgelegt sein mag, denn die Romanvorlage des Films, geschrieben von Rick Yancey, ist eine Trilogie.Fazit: Durchwachsen, aber nicht hoffnungslos! Ein Film mit großen Momenten (auch großartigen Bildern), der dann aber auch üble Stereotypen (und nicht ganz so überzeugende Bilder) liefert, die er dann nur mit Mühe wieder hinter sich lassen kann. — Hier noch eine Rezension, die die Stärken und Schwächen des Films sehr schön zusammenfasst.
Ich hab sie mir angesehen. Ich bekam was ich nach dem, was hier gesagt wurde, erwartet habe. Habs also nicht bereut.
Die 5. Welle möchte ich mir auf alle Fälle ansehen.