26. Epilog
Mit Peenemünde, dem Bau der ersten Großrakete, und Los Alamos, dem Bau der ersten Atombombe, ließ die Menschheit das technische Zeitalter hinter sich und sprang in das Zeitalter des Hightech. Zweifellos kein sehr rühmlicher Beginn einer neuen Ära. Die Nation, die in den 1930er Jahren zu einem der technologisch führenden Länder der Welt aufgestiegen war, setzte ihr ganzes Knowhow ein, um den größten bis dahin geführten Krieg zu beginnen. Andere Nationen schlossen sich zusammen, um die deutsche Kriegsmaschinerie mit noch mehr Technik aufzuhalten. Am Ende war nicht nur ein Kontinent vollständig verwüstet – es gab, auf beiden Seiten, so viele Ingenieure und Wissenschaftler wie noch in keiner Kultur zuvor.
Zwischen 400.000 und 500.000 davon organisierten sich und setzten sich nicht nur das schwierigste und teuerste, sondern auch das ehrgeizigste Ziel, das sich jemals irgendwo irgendjemand gesetzt hatte: einen anderen Himmelskörper zu betreten. Es dauerte (erstaunlich genug) nicht einmal zehn Jahre, bis dieses Ziel erreicht war.
So wurde auf Cape Kennedy aus einem Gott, der die Menschen einst mit Schwertern und Seuchen quälte, ein Gott, der den Menschen nicht nur zeigte, was technologisch machbar war, wenn man sich nur dazu entschloss. Apollo war (und ist) zweifellos der größte Triumph menschlicher Technik. Aber nicht nur technologisch, nicht einmal hauptsächlich technologisch, setzte sich die Menschheit mit Apollo ein Denkmal: Sie bewies damit ihre Fähigkeit – wofür es nicht sehr viele Bespiele gibt –, aus einem schlechten, das heißt kriegerischen Anfang, ein gutes Ende zu machen …
*
Kaum erwähnenswert, dass eine Geschichte, die so endet, nämlich mit einem maximalen Happy End, keine Fortsetzung findet …
Mit der Wasserung von Apollo 17 am 19. Dezember 1972 wurde zwar das Apollo-Programm erfolgreich abgeschlossen, gleichzeitig aber auch jede weitergehende Ambition zur bemannten Weltraumfahrt begraben. Skylab lieferte noch wissenschaftliche Erkenntnisse, vor allem zur Sonnenphysik, war technisch gesehen aber nicht mehr als das Recyceln frei gewordener Apollo-Hardware. Das Apollo-Sojus-Test-Programm (ASTP) lieferte ein (vielleicht wärmendes) Zeichen von Völkerverständigung in Zeiten des Kalten Krieges, hatte technisch aber noch weniger zu bieten als Skylab.
Beide Apollo-Nachfolgemissionen fanden im Erdorbit statt. Und das einzige Projekt, das von den großen Plänen der bemannten amerikanischen Raumfahrt übrig blieb, das Space Shuttle, war konzeptionell ebenfalls auf den erdnahen Raum beschränkt. Menschen weiter hinauszutragen – Mars and beyond sozusagen –, galt als zu aufwändig, zu teuer und, das vor allem, als völlig nutzlos.
Der Mond war tatsächlich das Limit …
Ihm folgte – – – nichts.